KuKuMA

Schlagwort: AMS

  • MAYDAY 2012


    1. MAI * 14h * MAYDAY-Parade in Wien
    Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter!

    ?? PREKÄR ARBEITEN ?? PREKÄR LEBEN??

    *** Treffpunkt: Bruno Kreisky Park (bei U4 Margaretengürtel, 1050 Wien)
    *** Endpunkt der Parade und Weiterfeiern: Straßenfest in der Heinestraße (1020 Wien)

    Die jährliche MAYDAY-Parade steht vor der Türe. Der 1. Mai wird wieder zum Anlass genommen, um lustvoll und gemeinschaftlich die Straßen Wiens zu erobern. Prekarisierung wird dabei anhand verschiedener Stationen während der Parade thematisiert.

    Wir wollen aufzeigen, dass viele verschiedene Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen von prekären Verhältnissen betroffen sind. Dabei steht das Nicht-arbeiten-dürfen von Asylwerbenden neben den niedrigen Löhnen von Supermarktarbeiter*innen, den unsicheren Werkverträgen von Medien- und Kulturarbeiter*innen. Kritischen Projekten, Versuchen der Raumnahme und politischer Bewegung weht einmal mehr der raue Wind des rückläufigen Staates entgegen. Fleißig werden soziale Rechte abgebaut, wird gekürzt, privatisiert, geräumt, geprügelt, abgeschoben und weggesperrt. Durch die sich zuspitzende Krisendynamik des Kapitalismus soll Konkurrenz und Neid geschürt werden, um davon abzulenken, dass es längst zu viele Menschen, für zu wenig Lohnarbeit gibt. So ganz nebenbei steigen die Preise von allem, das mit Grundbedürfnissen (Mieten, Energiekosten, Nahrungsmittel) verbunden ist. Gleichzeitig macht sich ein Abnehmen sozialer Absicherungen bemerkbar.

    Das ist nicht das gute Leben wie wir es uns vorstellen! Lasst und vernetzen, tanzen und träumen. Finden wir Wege und Möglichkeiten, um uns zu organisieren. Setzen wir dem Wahnsinn unsere Utopie und praktischen Widerstand entgegen.

    !! PREKÄR KÄMPFEN !! PREKÄR TANZEN !!

    *** Aufruf zur Beteiligung an der MAYDAY-Parade 2012!

    Die Parade wird dieses Jahr sehr kurzfristig geplant, lange Zeit war unklar, ob sich überhaupt eine Organisationsgruppe finden wird. Die Parade lebt davon, dass viele verschiedene Gruppen sich vor allem direkt an der Parade beteiligen. Daher rufen wir alle Interessierten auf, sich einzubringen!

    Wir freuen uns auch über Menschen die schon im Vorfeld Energie investieren können/wollen.

    *** Fragestellungen:
    . Habt ihr inhaltliche Beiträge für die Parade und damit verbundene Vorschläge für Zwischenstationen?
    . Gibt es (Aufrufe, Termine, literarische-, theoretische-, …) Texte, die ihr für einen Folder (Textsammlung), der zur Parade erscheinen soll, bereitstellen könnt? (Deadline: 27. April)
    . Wollt ihr mit einem Wagen auf der Parade mitfahren?
    . Habt ihr sonstige Ideen und Vorschläge?

    Gesucht werden außerdem noch: Übersetzer*innen für Texte, musikalische Beiträge für den Startpunkt und zwischendurch, kreative Aktionen für unterwegs, Siebdruckmotive (Deadline 20. April), …

    *** Wichtig ist auch: Wir suchen noch Geldquellen für Plakate, T-Shirts und Infomaterial sowie weitere Kosten, die im Rahmen der Parade anfallen.

    *** Vorbereitungstreffen jeden Montag
    16. April, 23. April, 30. April um 17:30 Uhr
    im: PerpetuuMobile 2.3 (Geibelgasse 23, 1150 Wien)

    *** Kontakt: info@mayday-wien.org

    Prekäre Grüße…
    … bis demnächst!

  • Kaleidoskop zur Repression 2010


    Am 13. März um 9h findet im Landesgericht Josefstadt der Prozess gegen vier politische Aktivist_innen statt. Am 10.03 gibt es um 15h eine Demo gegen Repression.

    Mit Beginn der Uni-Besetzungen im Herbst 2009 (UniBrennt) wurde vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (=LVT) ein eigener Ausschuss zur Überwachung von in diesem Rahmen aktiven Menschen initiiert. Nach der Repressionswelle gegen die Tierrechtler_innen 2008 sollte nun die (uni)politische Bewegung zum Ziel der Ermittlungsarbeiten werden. Mit Mai 2009 wurde ergänzend zur bereits bestehenden breiten Überwachung begonnen, mehrere Personen und Wohnungen konkret zu observieren sowie Telefone abzuhören.

    Als kurz darauf Mistkübel vor dem AMS Redergasse brannten und dazu ein AMS-kritisches Video /Kommunique auf at.indymedia.org erschien, diente das als Vorwand, drei WGs und das Kaleidoskop zu durchsuchen sowie zahlreiche Gegenstände zu beschlagnahmen und drei Menschen festzunehmen. Zwei Wochen danach wurde eine weitere Person festgenommen und Untersuchungshaft über die vier (J:A:I:B:) verhängt. Sie wurden daraufhin fünf (!) Wochen in U-Haft festgehalten.

    Bis es zur endgültigen Anklage im Oktober 2011 kam, wurde mehrmals versucht, den Tatbestand des §278b (Terroristische Vereinigung) zu konstruieren; weitere Personen wurden vorgeladen und eine Videoaufnahme einer Abschiebung am Flughafen Wien Schwechat wurde als Vorbereitung für einen terroristischen Anschlag klassifiziert.

    Nun soll versucht werden,
    öffentliches Interesse an dem Prozess abzuwehren, ihn zu entpolitisieren und möglichst schnell abzuwickeln. Klar ist dabei, dass es nicht einfach nur um brennende Mistkübel geht; sowie das AMS Menschen behandelt, ist es eher verwunderlich, dass noch eine einzige Filiale steht.

    Dieser Prozess ist klar politisch!
    Anhand von Repression gegen Wenige wird versucht Bewegung von Vielen einzuschränken. Nicht nur J.A.I & B. wird der Prozess gemacht; er gilt all jenen die versuchen Risse in der Gesellschaft aufzuzeigen und gegen diese aktiv zu sein. Eine unmenschliche Asylpolitik, normative Geschlechterverhältnisse, beschissene Lohn und Arbeitsverhältnisse, ungleicher Zugang zu Bildung und Ressourcen sind nur einige der Themen, die beschäftigen. Diese Spannungsfelder müssen in der Logik des Systems aufrecht erhalten werden, um es am laufen zu halten.

    Es ist unglaublich
    , dass Menschen ihrer Rechte beraubt werden, in ihre persönlichsten Bereiche (Wohnungen! Schlafräume!) eingedrungen wird, ihre Dinge von maskierten Uniformierten durchwühlt/ zerstört werden. Es soll Angst vermittelt werden, die lähmt. Politischer Aktivismus soll so von vornherein verhindert werden. Einschränkung durch Repression reicht aber noch viel weiter: So kann es zum Beispiel durch amtliches Vorgehen verunmöglicht werden, eine Person mit unsicherem Aufenthaltsstatus zu heiraten: Die Polizei steht in deinem Vorzimmer und fragt, wann du das letzte mal Sex hattest und welche Farbe die Zahnbürste deines Partners*, deiner Partnerin* hat.

    Einschränkende Normalitäten werden auf diese Weise konstruiert: Es ist „normal“, nur Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft zu lieben (und klarerweise nur in heteronormativen Beziehungen); es ist „normal“ einen Fahrschein zu kaufen, den mensch sich nur schwer leisten kann;es ist „normal“ Nudeln mit Butter zu essen,wenn wenig Geld da ist – statt sich einfach im Supermarkt zu bedienen…

    Das ist nicht das gute Leben das wir uns wünschen – Repression ist zum Kacken und geht uns alle an! Kommt zur Demo am 10.03.2012 – informiert euch über den Prozess und bleibt aktiv.

    Demotreffpunkt:
    10.03. 15Uhr Schottentor – Uni Rampe (Uni-Wien)
    Rechtshilfenummer: 0681 83 10 30 50

    Prozess: 13.03., 9-13 Uhr: 1. Prozesstag – Landesgericht Wien

    Weitere Links:
    Infoseite – http://fightrepression2010.lnxnt.org/
    Stellungnahme Kaleidoskop 2010 – http://kaleidoskop.blogsport.eu/we-are-not-amused-stellungnahme-durchsuchung-06-07-10/
    Rechtshilfe Info – https://rhwien.noblogs.org/
    Bezugsgruppen – http://rechtshilfe.servus.at/infos-und-tipps/bezugsgruppen
    Demovorbereitung – https://rhwien.noblogs.org/demo-einmaleins/